Im Herzen von München liegt der Stadtbezirk 8 Schwanthalerhöhe, der mit einer Fläche von lediglich etwas mehr als zwei Quadratkilometern der flächenmäßig kleinste Bezirk der bayerischen Landeshauptstadt ist. Über 30.000 Einwohner sind hier gemeldet, was den Stadtbezirk zu einem der dicht besiedelten Viertel Münchens macht. Schwanthalerhöhe entstand während der Industrialisierung, um günstigen Wohnraum für die in die Stadt strömenden Arbeitskräfte und deren Familien zu schaffen. Diese Prägung ist bis heute spürbar, auch wenn der Bezirk mittlerweile von Gentrifizierung betroffen ist.
Daten & Fakten
- Fläche: 2,07 km²
- Einwohner: 29.000
- Auch bekannt als: Westend
- Einer der dicht besiedelten Stadtteile
- Moderne Wohnquartiere, Geschäfte und Grünanlagen
Charakteristik
Nördlich wird der Stadtbezirk Schwanthalerhöhe durch die Bahnschienen begrenzt und ist eingerahmt von Hacker- und Donnersberger Brücke. Südlich grenzt der Bezirk an den Stadtteil Sendling. Das Areal, auf dem sich Schwanthalerhöhe befindet, war bis ins 19. Jahrhundert hinein nur von Feldern und Wiesen geprägt. Die Bebauung begann erst nach 1840 im gründerzeitlichen Baustil. Bis zum frühen 20. Jahrhundert wurde die Bebauung durch Blockbauten immer weiter verdichtet, um möglichst vielen Menschen Wohnraum zu bieten.
Unter den Neubauten fanden sich auch zahlreiche Industriebetriebe wie die Gummifabrik Metzeler. Die Bausubstanz der Gebäude auf der Schwanthalerhöhe war ursprünglich nicht besonders hochwertig, weshalb viele der vor den 1920er Jahren entstandenen Häuser in den letzten Jahrzehnten saniert wurden. In der Augustiner Brauerei, der ältesten Brauerei der Stadt, die hier nach wie vor ihren Firmensitz hat, fanden viele der hier lebenden Arbeiter eine Anstellung.
Die Einkommensstruktur der an der Schwanthalerhöhe lebenden Mieter ist im Münchner Vergleich als niedrig zu bezeichnen. Der Anteil an Single-Haushalten ist mit 60 Prozent enorm. Die restlichen Wohnungen teilen sich in erster Linie auf Zwei-Personen-Haushalte auf. Familien mit Kindern sind nur wenige anzutreffen. Der Ausländeranteil des Bezirks ist der zweithöchste in München, was die Schwanthalerhöhe in ein lebendiges Multi-Kulti-Viertel verwandelt hat, in dem es recht südländisch zugehen kann.
Kulinarisch schlägt sich der Multi-Kulti-Gedanke hier durch exotische Imbisse und Restaurants nieder. Als Wohnviertel wird die Schwanthalerhöhe immer beliebter, was mit dem guten Schuss an Dolce Vita, der hier durch die Straßen weht, zusammenhängt. Da der Bezirk am Randbereich der Innenstadt liegt, dauert eine Fahrt mit der U4 oder U5 vom U-Bahnhof Schwanthalerhöhe Richtung Zentrum nur wenige Minuten. Der Hauptbahnhof liegt ebenso nahe und über die Donnersberger Brücke erreichen Sie mit dem Auto zügig die A2.
Geschichtliches
Was die Bezeichnung des Stadtbezirks 8 anbetrifft, gibt es gelegentlich Verwirrungen, denn längst nicht jedem ist das Gebiet unter seiner offiziellen Bezeichnung Schwanthalerhöhe ein Begriff. Viele, vor allem ältere Münchner, nennen den Stadtteil auch Westend. Gemeint ist immer das deckungsgleiche Gebiet des achten Münchner Stadtbezirks.
Den Namen Schwanthalerhöhe erhielt der Distrikt erst mit dem Bau der Bavaria in der östlich angrenzenden Isarvorstadt. Ihr Schöpfer war der Bildhauer Ludwig von Schwanthaler. Der nach ihm benannte Stadtteil beginnt direkt hinter der Bavaria-Statue mit dem Bavaria Park. Einige Münchner halten sogar noch eine dritte Bezeichnung für die Schwanthalerhöhe bereit: Sendlinger Höhe. Denn so hieß der Bezirk vor seiner Benennung nach dem bayerischen Bildhauer offiziell.
Sehenswertes
Die Schwanthalerhöhe ist kein Stadtteil, in dem Sie einer Sehenswürdigkeit nach der anderen begegnen werden. Langweilig wird es trotzdem nicht. Der Bavaria Park ist die grüne Lunge des Bezirks. Zwischen den Bäumen und zahlreichen über den Park verteilten Skulpturen finden Sie immer ein ruhiges Plätzchen, um sich zu entspannen. Außerdem lässt es sich hier herrlich spazieren: schon König Ludwig I. flanierte häufig durch den Bavaria Park.
Im Augustiner Bräu treffen Sie auf mehr als 670 Jahre Biertradition. Natürlich wird das Bier der Brauerei in ganz München ausgeschenkt. Am besten schmeckt es jedoch in den Augustiner Bräustuben, die direkt an das Firmengelände der Brauerei angrenzen. Sehenswert sind die drei denkmalgeschützten Jugendstilhallen, die früher zur alten Messe gehörten, auch von außen. Innen ist seit 2003 eine Außenstelle des nahe gelegenen Deutschen Museums untergebracht.
Besichtigen Sie hier Exponate aus den Bereichen Stadtverkehr, Technik und Reise. In der Alten Kongresshalle, die ebenso einstmals zum alten Messe-Zentrum gehörte, finden heute zahlreiche kulturelle Veranstaltungen, wie zum Beispiel Konzerte, Lesungen und Theateraufführungen, statt.
