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Elementarschadenversicherung: Es bedarf eines ganzheitlichen Ansatzes

Elementarschaden
03.12.2025

Die Stadtsparkasse München agiert sehr erfolgreich als strategischer Partner der Münchner Unternehmen, im Schnitt hat jedes dritte Münchner Unternehmen eine Geschäftsbeziehung zur Stadtsparkasse. Marcus Betz, Direktor Unternehmens- und Firmenkunden, sprach mit Wolfgang Bogner, Geschäftsführer der Eckpfeiler Gruppe, über die Kirschgärten, ein außergewöhnliches Immobilien-Projekt in München-Untermenzing.

Zunehmende Wetterextreme verursachen jährlich Milliardenschäden an Eigentum und Infrastruktur. Insbesondere Überschwemmungen sorgen für Elementarschäden, die deutlich über dem Durchschnitt der Vorjahre liegen.

Im neuen Koalitionsvertrag plant die Bundesregierung, dass Wohngebäudeversicherungen künftig nur noch in Kombination mit einer Elementarschadenversicherung angeboten werden dürfen. Auch bei Bestandsbauten soll der Versicherungsschutz bis zu einem Stichtag um diesen Elementarschutz ergänzt werden. Im Zusammenhang mit der Umstellung der Verträge wird eine Opt-Out-Lösung geprüft. Zudem sollen Regelungen für Bauleitplanungen evaluiert und eine staatliche Rückversicherung eingeführt werden.

Wir begrüßen die Aufnahme der Elementarschadenversicherung in den Koalitionsvertrag – dies unterstreicht die Bedeutung der Herausforderung. Unser gemeinsames Ziel muss es sein, die Folgen des Klimawandels und die volkswirtschaftlichen Schäden zu mindern.

Hierzu benötigt es eine deutliche Erhöhung der Versicherungsdichte gegen Elementarschäden bei dauerhaft bezahlbaren Prämien. Erforderlich ist hierbei ein ganzheitlicher Ansatz, basierend auf einem Dreiklang aus verbindlicher Prävention und Klimafolgenanpassung, privatem Versicherungsschutz für Hauseigentümer sowie einer Lösung zur Risikoteilung zwischen Versicherern und Staat bei extremen Naturkatastrophen neben den bestehenden Rückversicherungs-Konstrukten.

Zahlreiche Eigentümer unterschätzen ihr Überschwemmungsrisiko, obwohl mittlerweile nahezu jede Region betroffen sein kann. Aufklärung bleibt daher zentral – auch angesichts der Unsicherheit zur Versicherbarkeit von Gebäuden gegen Elementarschäden. Entgegen weitverbreiteten Annahmen sind 99,4 Prozent der Adressen in ZÜRS Geo 2024 direkt gegen Elementargefahren versicherbar. Die verbleibenden 0,6 Prozent werden individuell geprüft.

Doch die Erhöhung der Versicherungsdichte allein genügt nicht. Um den wachsenden Risiken zu begegnen, muss vor allem in Überschwemmungsgebieten künftig risikoärmer gebaut und saniert werden. Baugenehmigungen sollten nur nach Bewertung der Klimarisiken vergeben werden. Individueller Hochwasserschutz und angepasste Materialien sind sowohl beim Neubau als auch bei Sanierungen essenziell.

In den letzten Jahren gab es bereits auf staatlicher und kommunaler Ebene wirkungsvolle Investitionen in den Hochwasserschutz. Doch damit dürfen wir nicht stehenbleiben: Weitere Investitionen in gezielte Präventionsmaßnahmen sind unerlässlich, ebenso die Beteiligung des Staates an der langfristigen Sicherung eines bezahlbaren Versicherungsschutzes. Es ist entscheidend, staatliche, kommunale und private Akteure gleichermaßen in die Verantwortung zu nehmen.

Die im Koalitionsvertrag formulierten Lösungsansätze bilden ein sinnvolles Konzept. Jetzt kommt es darauf an, wie dieses umgesetzt wird.

Dr. Markus Juppe, VKB

Dr. Markus Juppe

Dr. Markus Juppe verantwortet seit April 2025 im Vorstand des Konzerns Versicherungskammer das Ressort Komposit (Schaden- und Unfallversicherung). Der promovierte Jurist war zuvor Vorstandsmitglied des Konzernunternehmens BavariaDirekt Versicherung AG und Bereichsleiter Konzernentwicklung, Unternehmensrecht, Zentralcontrolling und Nachhaltigkeit.

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